Die Füße sind durchgefroren, die Hände kalt und die Fische beißen nicht. Viele Angler denken es lohnt sich nicht, das warme Wohnzimmer im Winter zu verlassen. Aber auch wenn es kalt ist, müssen Forellen fressen. Waldemar verrät 10 wertvolle Tipps, worauf es im Winter ankommt!
Tipp 1: Warme Kleidung
Bitte zieht euch warm an! Lieber zieht ihr noch eine Jacke an, als eine zu wenig dabei zu haben. Mit einem Thermoanzug wie dem G-Thermal Suit oder an besonders kalten Tagen mit dem Hyper Thermal Suit von Gamakatsu seid ihr gut beraten.
Tipp 2: Das richtige Tackle
Im Winter solltet ihr Ruten mit großen Ringen fischen, da diese nicht so schnell einfrieren. Nach dem Auswerfen spanne ich meine Schnur (Mono) und wackle an der Rute, sodass das Wasser abperlt. Das schützt nicht komplett vor dem Einfrieren, verringert es aber. Bei der Schnur gehe ich eine Nummer dicker, auf eine 0,20 oder 0,22er Mono, damit die scharfkantigen Eisschollen meine Schnur nicht beschädigen.
Tipp 3: Die tiefen Stellen im See finden
Forellen suchen in den Wintermonaten oftmals die tiefen Stellen auf, da es dort den ganzen Winter über 4 Grad hat. Mönche (regulieren das Ablaufsystem des Sees) sind in der Regel gute Anlaufstellen, da sich dort häufig die Tiefste Stelle des Gewässers befindet. Falls ihr den See noch nicht kennt, sprecht mit dem Anlagenbesitzer oder mit anderen Anglern. In der Übergangsphase oder an wärmeren Tagen ziehen Forellen gerne auch mal ins Flache. Es lohnt sich auch, immer mal wieder einen Wurf ins Flachwasser zu wagen. Bei der Höhe der auftreibenden Köder sollte man Flexibel sein. Schon ein paar Zentimeter können den Unterschied machen. Ich fange bei ca. 10cm an und arbeite mich in 5-10cm Schritten im 30-Minuten-Takt nach oben bis maximal 60cm.
Tipp 4: Mehr auf Naturköder setzen
Im Winter haben Naturköder wie Bienenmade (eigentlich sind es Wachsmottenlarven) oder Rogen oft die Nase vor. Paste wird im eiskalten Wasser hart und die Bissverwertung nimmt ab. An gewissen Tagen ist sie jedoch unschlagbar, vor allem in scheckigen Farben. Naturköder sollten auftreiben angeboten werden, damit sie nicht auf dem Grund liegen. Dafür nehme ich unseren Kaviar oder direkt unsere stark auftreibende Camola. Auch unsere Marshmallows funktionieren.
Tipp 5: Bienenmaden am Körper warmhalten
Damit die Bienenmaden fit und beweglich bleiben, trage ich sie immer am Körper mit mir. Die Larven sind nämlich äußerst anfällig für kalte Temperaturen. Die Dose ist sicher in der Jacken- oder Hosentasche verstaut. So komme ich auch immer schnell dran.
Tipp 6: Das Jahr über schon Rogen für den Winter sammeln
Manchmal findet man beim Ausnehmen der Fische Rogen (Eier). Da nehme ich mir gerne die schönen Stücke mit, verpacke sie in Tüten und friere sie ein. So kann ich flexibel im Winter Rogen mitnehmen und damit fischen. Rogen nutze ich gerne, wenn es kalt geworden ist und die Forellen in die Laichzeit kommen. Mache Forellen schießen sich zur Laichzeit auf Rogen ein und das nutzen wir uns zu unserem Vorteil. Da Rogen sehr weich ist sollten keine Gewaltwürfe gemacht werden. Stehen die Fische weit draußen, kann der Rogen in einem PVA-Säckchen geschützt werden. Im Regelfall reicht es aber aus, den Haken ein paar Mal durch die dünne Haut zu stechen. Den Rogen präsentiere ich gerne am Schwimmer, den ich vorher genau ausgelotet habe, um den Köder genau über Grund zu präsentieren.
Tipp 7: Zu Gummis greifen
Im Winter ist viel probieren angesagt. Ich nutze im Winter gerne den Master Worm, dann auch mit einem 0,9g Tungsten-Perlchen. Probiert es mal aus, an manchen Tagen macht es den Unterschied.
Tipp 8: Langsames Schleppen
Immer wieder wird gesagt, dass im Winter nur auf Stand gefangen wird. Das stimmt so nicht. Man sollte zwar die Geschwindigkeit anpassen, kann dann aber auch im Winter großartige Forellen mit aktiven Methoden fangen.
Tipp 9: Forellen unter der Eisscholle fangen
Hat sich auf dem See stellenweise Eis gebildet, angle ich gerne direkt an der Scholle. Dazu baue ich mir eine sehr leichte Posenmontage wie das Turbo Silent Set und werfe diese auf das Eis. Anschließend ziehe ich sie langsam herrunter. Oft verstecken sich Forellen genau dort und packen den absinkenden Köder sofort.
Tipp 10: Probiert es einfach aus!
Nur wer am Wasser ist, kann Fische fangen. Auch wenn es manchmal zäh im Winter ist, so ist die Atmosphäre eine ganz besondere. Zieht euch warm an und ab ans Wasser!
Selbst, wenn der See komplett gefroren ist, müsst ihr nicht aufs Angeln verzichten.
Euer Waldemar