Der Sommer ist heiß. So heiß, dass die Wassertemperaturen an unseren Forellenteichen teilweise immens hoch sind. Diese Umstände machen den Besatz von Forellen unmöglich. Salmoniden sind biologisch gesehen nicht für Wassertemperaturen jenseits der 18 Grad, und den damit verbundenen Sauerstoffmangel geschaffen. Die Nahrungsaufnahme lässt nach oder wird gänzlich eingestellt – es kommt zu diversen Krankheiten, die schließlich zum Tod führen können.
Aus diesem Grund greifen Betreiber von Teichanlagen gerne auf Alternativen zurück, um ihren Gästen weiterhin eine spannende Angelei zu ermöglichen. Der Besatz von Stören und Welsen, insbesondere von Afrikanischen Raubwelsen, hat sich in den vergangenen Jahren extrem bewährt. Die auch gerne als „Afros“ bezeichneten Raubwelse verfügen über primitive Lungen. Hierdurch sind sie nicht ausschließlich auf den Sauerstoff im Wasser angewiesen, sondern können auch atmosphärischen Sauerstoff atmen.
Aus diesem Grund sieht man sie also auch am Wasser häufig an der Oberfläche, wo sie nach Luft schnappen. Unter Anglern ist die Fischart besonders aufgrund ihrer extremen Kampfkraft im Drill, sowie des schmackhaften Fleisches beliebt. Im folgenden Artikel bringen wir Dir näher, wie diese Exoten extrem effektiv befischt werden können.
Das Gerät für Afrowelse
Einfacher geht es wohl nicht, wenn wir Welse beangeln wollen: Uns reichen hier unsere Forellenruten aus, da die meisten Fische in Handelsüblicher Größe von 2 bis 4 Kilo besetzt werden. Das macht Spaß an der Rute und strapaziert das Material nicht über. Zum Einsatz kommt eine einfache Posen- oder Sbirolinorute, das ist hier Geschmacksache. Genauso ist es mit der Schnur. Mit einer 0,18er bis 0,25er Hauptschnur ist man, genau wie beim Angeln auf Forellen, sehr gut bedient.
Lediglich die kleinen Forellenhaken sollten gegen größere ausgetauscht werden. Da größere Köder wie Tauwurm oder Köderfisch eingesetzt werden, muss der Haken dementsprechend angepasst werden. Zu empfehlen sind Größen zwischen 4 und 8.
Die Montagen zum Afrowels angeln
Montagen für Afro-Welse sind dieselben, die wir auch beim Forellenfischen verwenden. Posen und Sbirolino- bzw. Grundmontagen. Allerdings sind an besonders warmen Tagen, unserer Erfahrung nach, Posenmontagen wesentlich erfolgreicher. Die Welse kommen dann zur Sauerstoffaufnahme häufig an die Oberfläche, wodurch ein flach gefischter Köder attraktiver wird. Eine Grundmontage macht dann nur noch wenig Sinn.
Dennoch – auch auf dem Grund aufliegende Köder werden von den Tieren gefunden und gefressen, weshalb wir diese Montage nicht vernachlässigen sollten. Hier kann die „Tactical Trout Sbiro“ optimal eingesetzt werden, um den Köder grundnah zu platzieren. Der Fisch spürt durch den Sbriolino nur einen minimalen Widerstand und nimmt die Beute sorglos auf.
Die Rollenbremse sollte hierbei jedoch gelockert sein, bzw. der Bügel gänzlich geöffnet bleiben, damit der Fisch nach dem Biss frei abziehen kann. Ein Bissanzeiger wie der „Bite Indicator“ erleichtert die Bisserkennung deutlich. Da in Forellenteichen häufig auch Störe vorkommen, kann der ein oder andere Schnurschwimmer mächtig Ärger machen, wenn die Möglichkeit des freien Schnurabzugs nicht gegeben ist. Ein Abriss oder gar eine verschwundene Rute in den Tiefen des Gewässers sind dabei keine Seltenheit.
Die Köder
Der Köder beim Angeln auf Afrowelse ist denkbar simpel, ein Wurm reicht hier. Dieser kann natürlich auch mit Bienenmaden oder Lockstoffen kombiniert werden. Auch der Einsatz von Köderfischen (sofern erlaubt) kann sich an so manchem Angeltag als Erfolgsgarant entpuppen . Die wohl sicherste Wahl beim Angeln auf Welse stellt jedoch der Tauwurm, gepaart mit einem Dendrobena dar. Der Tauwurm bietet eine größere Masse und Angriffsfläche für den Fisch, während der Dendrobena Wurm für den Geruch sorgt.
Auch regulär angebotene Bienenmaden, Räucherlachs und andere Köder können zum Erfolg führen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Wenn Welse sich in einer aktiven Fressphase befinden, ist es sogar möglich sie mit einem Spoon oder Gummiköder zu fangen.
Die Technik
Keine Fische am Platz? Dann rein mit der Rutenspitze ins Wasser und wedeln. Ja richtig, denn das lockt die Welse förmlich an und signalisiert: „Hier gibt es Futter!“ Ob diese Konditionierung ein Instinkt ist, oder ein antrainiertes Verhalten aus der Zucht sei dahingestellt.
Die Uferbereiche sind meist gute Standplätze, da Welse vermehrt geschützte und bewachsene Territorien aufsuchen. Hier lohnt es sich auch, seine Montage zu platzieren. Ein regelmäßiges, leichtes plätschern oder klopfen in der Nähe der Pose, kombiniert mit einem leichten Anheben des Köders steigert die Neugier der Fische.
Selbst nach einem nicht verwerteten Biss, sollte ein erneuter Versuch unternommen werden. Ist der Fisch einmal beißfreudig, stehen die Chancen gut ihn zu überlisten.
Sollte keine Aktivität zu erkennen sein, ist ein Platzwechsel anzuraten. Geeignet sind Uferbereiche, die Nähe von flacheren Stellen inmitten des Sees (Plateaus) oder auch der altbekannte Einlauf, denn die Fische verfügen auch über Kiemen. Frisches, sauerstoffhaltiges Wasser tut ihnen gut.
Anwerfen von Afrowelsen
Das gezielte Anwerfen eines steigenden Welses , wenn dieser zum Luftholen an die Oberfläche kommt, kann sich immer lohnen. Jedoch wird das Auftauchen häufig erst zu spät wahrgenommen, sodass der Wels bereits verschwunden ist, bevor ihn der Köder erreicht. Einen Versuch ist es jedoch immer wert!
Zusammengefasst ist die Angelei auf Welse eine sehr spannende Methode. Genau wie bei allen anderen Fischarten, gibt es dabei natürlich sehr erfolgreiche und weniger erfolgreiche Tage.
Schaue Dir hier unser spannendes Video zum Thema „Sommerangeln auf Wels und Stör“ an:
Tight Lines!
Euer SPRO-Team
Appreciate the recommendation. Will try it out.